Was ist ein golum?

Ein Golem ist eine legendäre Kreatur aus der jüdischen Mythologie, insbesondere der Kabbala. Der Begriff "Golem" stammt aus dem Hebräischen und bedeutet "ungestaltet" oder "unfertig". Es handelt sich um eine künstlich erschaffene menschenähnliche Gestalt, die jedoch nicht über eine Seele verfügt.

Der bekannteste Golem ist der Golem von Prag. Nach der Legende wurde dieser von Rabbi Löw im 16. Jahrhundert erschaffen, um die jüdische Gemeinde vor Verfolgung zu schützen. Der Golem wurde angeblich aus Lehm oder Ton geformt und zum Leben erweckt, indem ein heiliger Name Gottes auf seine Stirn geschrieben wurde. Der Golem gehorchte seinem Erschaffer, war aber nur begrenzt intelligent und mutete manchmal etwas unbeholfen an.

Der Golem von Prag wurde oft als Beschützer der Juden angesehen. Es wird berichtet, dass er bei Bedrohungen oder Gefahren aktiv wurde und die jüdische Gemeinschaft verteidigte. Allerdings gab es auch Geschichten, in denen der Golem außer Kontrolle geriet und gefährlich wurde, weshalb er schließlich in einer Dachkammer des Prager Altneuschulgebäudes versteckt wurde.

Die Geschichte des Golems hat auch in der Literatur und im Film Spuren hinterlassen. Zum Beispiel ist der Golem eine Figur in Gustav Meyrinks Roman "Der Golem" und er wurde auch in verschiedenen Horror- und Fantasy-Filmen verewigt.

In der jüdischen Mythologie symbolisiert der Golem oft die Macht des Menschen, künstliches Leben zu erschaffen, aber auch die Gefahren und Konsequenzen, die damit verbunden sein können.